Siku za mwisho

Siku za mwisho – die letzten Tage, sie sind angebrochen. Keine zwei Wochen sind es mehr, dann machen wir uns auf den Weg zurück nach Daressalam, wo alles anfing und wo es auch wieder enden wird.


Wobei, während am 03.09.2018 alles anfing, wird vieles davon am 30.08.3018 nicht enden, manche Dingen werden niemals enden. Viele Dinge werden mich noch eine Weile begleiten, andere ein Leben lang. Ja, es war eine Erfahrung fürs Leben. Diese Erfahrung, die wiederum aus Millionen kleinen Momenten besteht, wird mich mit Sicherheit verändert haben. Wie diese Veränderung ausschauen mag, ich habe absolut keine Idee, aber der Zusammenprall mit dem altbekannten Umfeld, der Familie, den Freunden wird mit Sicherheit schnell Licht ins Dunkle bringen. Sie werden eben jede Veränderungen, mögen sie klein oder groß sein, schnell bemerken und hoffentlich wohlwollend betrachten.


Natürlich gibt es noch viele andere Dinge, die ich mit aus Tansania in die Zukunft nehmen werde. Angefangen mit materiellen Dingen bis hin zu Aufgaben, die ich in meinem Freiwilligendienst für mich entdeckt habe, werde ich vieles in meinem Koffer und meinem Kopf mit nach Deutschland nehmen.


Eine Aufgabe will ich heute besonders hervorheben. Es ist ein neues Projekt, was sinnbildlich für mein zukünftiges Engagement in Tansania stehen kann. Ja tatsächlich, ein paar Wochen Ende habe ich nochmal ein neues mit der Hilfe von Tino und Eva ins Leben gerufen und meine Prioritäten fast komplett verschoben. Ein Projekt so kurz vor dem Ende des Jahres anzufangen, macht nur Sinn, wenn man die Hoffnung hat, dass weit über den eigenen Freiwilligendienst hinaus fortgesetzt wird, ja diese Hoffnung habe ich. Es ist das Projekt, welches mich in meinem letzten Blogeintrag dazu verleitet hat zu vermuten, dass die letzten Wochen die spannendsten des Jahres werden. Und ja, ich habe Recht behalten. Um was handelt es sich also?


Ich muss immer noch selbst schmunzeln, wenn ich darüber nachdenke, aber ja, ich bin in die Modebranche eingestiegen. Weil Klamotten und Style das wichtigste für mich sind? Nein. Nur die wichtigsten Gründe werde ich hier auf die Schnelle aufführen.


Da ich ein wirtschaftliches Interesse habe und auch einen wirtschaftlichen Studiengang wählen werde nach diesem Freiwilligendienst, habe ich immer wieder Gedankenspiele durchgeführt, wie man unternehmerisch und gleichzeitig sozial in Tansania aktiv werden könnte. Irgendwann war dann relativ spontan der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr bloß Theorien durchspielen wollte. Nun produzieren wir seit ein paar wenigen Wochen Jacken aus tansanischen Stoffen die es so noch nicht in Serie gibt, natürlich erst recht nicht in Deutschland. Vielleicht der Start einer großen Kollektion? Die ersten Reaktionen sind jedenfalls positiv, aber überzeugt euch selbst auf den Fotos!


Natürlich ist das Ganze (noch) mehr ein Spiel als eine ernsthafte Unternehmung, aber es macht uns riesigen Spaß, man kann superviel daraus lernen und die, die für uns Arbeiten machen auf der Gehaltsskala einen guten Satz nach oben. Wo das Ganze hinführt? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass mit dem Ende meines Freiwilligendiensts RAFIKI COATS seine Produktion nicht wieder einstellen wird.


Besonders toll an diesem Projekt ist, dass ich mich mit Thematiken auseinander setzen kann, die ich wichtig für meine Zukunft halte und die ich besonders interessant finde. Dieses Interesse ist Grundbaustein eines dauerhaften Engagements. Alle anderen Projekte die ich hier gemacht habe, haben mir natürlich auch fast immer großen Spaß gemacht, aber man arbeitet eben doch ein Jahr in einem Bereich, in dem man weder ausgebildet wurde noch primär seine Zukunft sieht. Das wird mit der Zeit immer deutlicher, weshalb mir der Abschied aus den anderen Projekten sicherlich auch nicht schwer fallen wird. Es hat immer viel Spaß gemacht, aber die Zeit ist dann doch gekommen sich wieder neue Herausforderungen zu suchen, deshalb die RAFIKI COATS und deswegen auch kein großes Bedauern, dass dieses Jahr bald vorüber sein wird.


Das Alles soll sich keineswegs negativ anhören, im Gegenteil, die Länge von einem Jahr ist perfekt. Ich sehe das Jahr mittlerweile mehr als ein Jahr zum Kennenlernen Tansanias an, welches mir in Zukunft viele Möglichkeiten eröffnet mehr aus meinen Erfahrungen zu machen.


Doch was ist wenn ich nicht auf meinen Erfahrungen aufbaue und nur zum Urlaub nach Tansania zurückkehre? Auch gut! Dann habe ich immerhin, so hoffe ich, eine Menge Eindrücke aus Tansania nach Deutschland transportiert, wahnsinnig viel für mich selbst getan und sehr vielen Kindern eine Freude gemacht, ein paar Kindern vielleicht sogar das Ein oder Andere beigebracht. Das ist der Punkt wo gleichzeitig, die Kritik und das Hinterfragen anfangen. Habe ich den Kindern inhaltlich viel Wissen vermittelt? Ehrlich gesagt möchte ich das Stark bezweifeln. Trotzdem würde ich jedem Interessenten aus den oben genannten positiven Aspekten und vielen weiteren Gründen einen solchen Freiwilligendienst nur empfehlen. Aber das ist nochmal ein anderes Thema, „Freiwilligendienste und Entwicklungsdienste gut/schlecht?“, dem ich vielleicht nochmal an anderer Stelle meine gesamte Aufmerksamkeit widmen sollte.


So, das waren jetzt vielleicht auch schon fast meine letzten Worte aus Tansania, aber nur vielleicht. Die nächste Meldung gibt es dann entweder kurz vor oder nach meiner Heimkehr.

Falls ihr mehr zu meinem neuesten Projekt wissen wollt schaut doch mal Instagram @rafiki.coats.project vorbei. *Achtung Werbung* Ich bin auf jede Meinung gespannt!


An alle die ich bald wieder sehe: Meine Freude ist kaum in Worte zu fassen!

Bis bald! Kwa heri!

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